Glücksbringer aus aller Welt – „Winke-Winke“-Katze

a Maneki-neko plastic cat, Symbolizing luck and wealth, on a pop and colorful background.
Minimal color still life photography
Wusstet Ihr, dass die „Ever Given“, die den Suezkanal tagelang blockiert hat, einer japanischen Reederei gehört? Seeleute gelten ja gemeinhin als abergläubisch, allerdings dürfte der Kapitän des Containerschiffs keine „Maneki-neko“ als Glücksbringer aus dem Heimathafen dabeigehabt haben. Die japanische „Winke-Winke“-Katze kennt ihr bestimmt. Sie winkt mit einer Pfote. Wenn es die linke ist, soll es Glück bringen, die rechte steht für Wohlstand. In Japan sind Glücksbringer im Grunde ein „Must have“, für jeden Anlass gibt es einen. Denn die Leute dort bitten häufig bei Geistern und Göttern um Glück. Sei es vor einer wichtigen Veranstaltung, vor der Eheschließung, einem Examen, wenn sie Gäste bekommen und das Abendessen gut werden soll sowie der Führerschein- (oder Kapitäns-) prüfung.

Neben den Winkekatzen gibt es aber noch einen weiteren, hoch angesehenen Glücksbringer, der den Kapitän der „Ever Given“ vielleicht besser vor der Havarie geschützt hätte: der sogenannte Omamori. Dahinter verbirgt sich ein kleiner bestickter Stoffbeutel, der als Talisman dient. Mit diesem religiösen Symbol können die Gläubigen ihre Chancen bei den Göttern verbessern. Mamori bedeutet Schutzzeichen. Den Stoffbeutel verschließt man mit einer besonders verknoteten Schnur. Die Muster können ganz unterschiedlich sein, haben aber meistens etwas mit „Glück“ zu tun.

Uns ist ja allen klar, dass es auf die inneren Werte ankommt. Also, was steckt drin? Das wissen oft nur die Hersteller, denn man darf die Omamori nicht öffnen. Meistens sind sogenannte Ofuda drin, Streifen aus Papier. Dort drauf sind Schriftzeichen gedruckt, die den Besitzer beschützen sollen. Nur wer die Beutelchen selbst bastelt, kann bestimmen, was hineingefüllt wird.

Aber: Ähnlich wie bei Lebensmitteln haben die Omamori eine Art Haltbarkeitsdatum. Sie sollen ihre Wirkung nach spätestens einem Jahr verlieren. Wenn sie quasi abgelaufen sind, dann sollten die Beutel als Opfergabe verbrannt werden. Und man muss sich Nachschub besorgen. Vielleicht hat das der Kapitän aber auch einfach nur versäumt…

Text: Birgit Hasselbusch

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