Mit dem „Hei Matau“ geht einem das Glück in Neuseeland an den Haken. Denn der Anhänger in Form eines Angelhakens ist für die Māori, die indigene Bevölkerung des Landes, ein bedeutender Glücksbringer. Der Haken symbolisiert Stärke, Glück und eine sichere Reise übers Wasser. Eine Legende besagt, dass dieser Glücksbringer etwas mit dem Ur-Stammvater der Māori, dem großen Seefahrer Maui, zu tun hat. Er soll die Nordinsel Neuseelands mit einer magischen Angelschnur und einem Knochenhaken aus den Tiefen des Pazifiks gefischt haben. In der Kultur der Māori wird der Angelhaken aus Walknochen und Pounamu-Jade hergestellt. Heute werden sie jedoch eher aus Rinderknochen produziert, ganz wenige Schnitzer der Māori benutzen weiterhin Walknochen. Diese kann man auch nur noch aus vorhandenen Beständen oder von gestrandeten Wale bekommen. Außerdem findet sich der Hei-Matau als Prägung auf einer Münze, die die neuseeländische Post vor einigen Jahren herausgebracht hat.
Schlaufen bringen Glück
Wenn es in Neuseeland um das Glück in Beziehungen geht, sind Schlaufenmotive beliebt. Einfach gewunden nennen sie sich „pikotahi“, doppelt „pikorua“. Ein Zeichen für die ewige Verbundenheit von Menschen, auch wenn ihre Lebenswege teils noch so verschlungen sein mögen. Pikotahi steht dabei für eine Verbindung zweier Menschen, pikorua umfasst mehrere Personen oder Beteiligte, wie auch bei Beziehungen zwischen Ländern, Kulturen oder Völkern. Viele Schulen haben pikorua im Logo. Partner oder beste Freundinnen tragen pikotahi-Kette.
Entstehung neuen Lebens
In vielen Firmenlogos findet man „koru“, das Nationalsymbol für einen sich entrollenden Wedel des Silberfarns. Dies steht für Harmonie und Perfektion, aber vor allem für den Neuanfang, Wachstum und Hoffnung. Denn das koru-Entrollen kann man als Entstehung neuen Lebens interpretieren. Eine Zeitlang wurde sogar heftig diskutiert, ob die Neuseeländer eine neue Flagge bekommen sollen, weil ihre mit dem Union Jack und dem Sternbild Kreuz des Südens so leicht mit der von Australien zu verwechseln sei. In die engere Auswahl kam eine mit dem Motiv vom Silberfarn. Es blieb aber bei der alten Flagge.
Fischerhaken und Farn – für noch ein Stück Glück kommen die „koitareke“ ins Spiel. So nennen die Maori Sumpfhühner. Dort sagt man: koitareke von rechts: Unglück, Sumpfhuhn von links: Glück. Schließlich kennt man ja auch den Spruch: Schafe zur Linken, das Glück tut dir winken.
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