Lachen macht glücklich… oder?

Das Lachen glücklich macht und dabei verstärkt Serotonin ausgeschüttet wird, ist den meisten sicherlich bekannt. Es gibt allerdings einen Fall indem Lachen gar nicht glücklich macht und den hat Comedienne Tahnee am eigenen Leib erfahren. Denn das erfolgreichste Amazon Prime-Format LOL geht in die zweite Runde. Zehn Menschen, deren Beruf es ist, andere zum Lachen zu bringen, dürfen selbst nicht lachen. Wer zweimal lacht, fliegt raus. Und wer zuletzt lacht, gewinnt und darf 50.000 Euro Preisgeld für einen guten Zweck spenden. In dem Fall sollte man sich das Lachen, auch wenn es eigentlich glücklich macht, lieber verkneifen.

Mit dabei ist dieses mal auch Tahnee, die unter anderem auch den Komiker-Jackpot von Lotto im Café Hahn vor vier Jahren gewonnen hat. Wir haben uns mit ihr zum Interview verabredet:

Ist es schwer Kolleginnen und Kollegen zum Lachen zu bringen?

Ja, das ist sehr schwer. Vor allem bei den Älteren, mit denen ich aufgewachsen bin, die waren meine Vorbilder. Dementsprechend war ich doppelt angespannt.

Wie kamen Sie zur Comedy?

Humor gehört seit frühester Kindheit zu mir. Ich habe schon sehr früh angefangen auf Familienfeiern in unterschiedlichen Rollen etwas aufzuführen. Beispielsweise habe ich mal auf dem Geburtstag meiner Tante eine Rede als Angela Merkel gehalten. Später erst wurde mir bewusst, dass das schon ein richtiger Comedy Auftritt war. Direkt nach dem Abi habe ich durch Zufall an einem Casting teilgenommen für den ersten RTL Comedy Grand Prix. Meine Mutter hatte den Aufruf im Teletext gelesen und ich hatte auf meine Bewerbung hin nicht mal mit einer Antwort gerechnet. Aber die kam – und so hat alles angefangen.

Wie ging es Ihnen in den sechs Stunden LOL?

Es war die Hölle (lacht). Es war absolut großartig, aber es war so schlimm, denn man darf nicht eine Minute lang nachlassen und die ganze Zeit unter Anspannung bleiben. In dem Moment wo man loslässt, ist es vorbei. Ich habe versucht, die ganze Zeit konzentriert zu bleiben und auf Angriff zu gehen, nur um nicht lachen zu müssen.

Worüber können Sie lachen?

Ich habe kein spezielles Genre. Das wurde bei LOL auch deutlich, weil ja jeder sein eigenes Feld hat. Und ich fand alle gleichermaßen lustig.

Was ist Glück für Sie?

Gesundheit. Sein zu können. Und diesen Beruf ausüben zu können. Ich erlebe in meinem Umfeld, dass viele Tätigkeiten nachgehen (müssen), die sie einfach nur ausführen. Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass ich meinen Beruf so gerne mag. Dass ich meiner Berufung nachgehen kann, die mir selbst so unfassbar viel Spaß bereitet. Das ist für mich ein großes Glück.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte für uns Sabine Kohnle.

Foto: FRANK ZAURITZ

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