Die Chinesen sehen gerne Rot, denn diese Farbe bringt ihnen Glück. Sie ist die Farbe des Lebens. Beim chinesischen Neujahrfest schmücken die Chinesen beispielsweise ihre Häuser mit etlichen roten Glückssymbolen, wie Goldfischen oder dem endlosen Knoten. Kinder bekommen kleine Umschläge, die sogenannten Hong Bao (Hong bedeutet rot), mit kleinen Geldbeträgen. Wer es feurig mag, schnappt sich ein paar rote Chili-Pfefferschoten. Sie sind ein Zeichen für den Überfluss, weil sich in der Schote so viele kleine Samen befinden. Mit den Chilischoten könnte man beispielsweise die Neujahrsnudeln würzen. Und je länger die Nudel, umso länger das Leben, heißt es in China. Aber Achtung, das wird scharf.
Traum in rot
Anders als bei uns ist auch das chinesische Brautkleid rot. Und das Farbenspiel hört beim Kleid noch lange nicht auf. Früher wurde die Braut in einer roten Sänfte zum Haus des Bräutigams getragen. Laut Tradition sollen die Frischvermählten die ersten Wochen in einem Bett verbringen, das mit roten Girlanden geschmückt ist. Und natürlich tanzt die Bettwäsche bei der Farbe auch nicht aus der Reihe. Auf Beerdigungen übrigens trägt man eher weiß – das steht dort für Trauer.
Das Glück fällt vom Himmel
Das Schriftzeichen für den Begriff Glück wird in China gerne an der Haustür angebracht, am besten verkehrt herum. Glück und Fledermaus haben im Chinesischen übrigens beide den Wortstamm fú. Wenn man also sagt, dass eine Fledermaus vom Himmel herabkommt, könnte man ebenso verstehen, dass das Glück vom Himmel fällt. Deshalb findet man die Tiere in China als Schnitzereien, Ornamente oder auf Stoffe gestickt. Eine Fledermaus, die in eine Münze beißt, ist das Nonplusultra und steht für Wohlstand und Gesundheit.
Die Zahl 8 ist zudem ebenfalls ein Glücksbringer. Wenn man einen wichtigen Termin ausmacht, wählt man gerne den 8. eines Monats. Denn die chinesischen Wörter für Acht und Gesundheit ähneln sich. 6 und 9 sind auch noch beliebt, weil sie genau wie die 8 in der Aussprache positiv klingen.
Und was ist mit den Glückskeksen?
Wer sich fragt, wo in der Aufzählung die Glückskekse mit den Sprüchen bleiben, die man so oft in chinesischen Restaurants serviert bekommt: Diese Kekse stammen gar nicht aus China, sondern aus Japan. Erst in den 1990er Jahren sind die Glückskekse erstmals nach China ausgeführt worden. Da waren sie bis dahin völlig unbekannt.
Birgit Hasselbusch
Foto: AdobeStock / 2013 Oliver Hoffmann
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